Frankfurter Rundschau zu Le Fort des Fous

In den letzten Jahren beobachtet man eine Annäherung an Filmemacher aus der bildenden Kunst; gleich drei Filminstallationen der Documenta kann man hier in aller Ruhe in ihren Kinoversionen erleben. Besonders eindrucksvoll ist dabei das 140-minütige Werk „Le Fort des fous“ („Madmen’s Fort“) der Algerierin Narimane Mari. Auf der Basis frühkolonialer Forschungsberichte führt die Filmemacherin ins Algerien des Jahres 1860. Die Dominanz-Phantasien der Eroberer, aber auch Ausbruchsutopien inspirieren zu mitunter spielerischen Choreographien, fotografiert als große Kinobilder. Und ein offenes Spiel mit Laiendarstellern erinnert an einen weiteren Ehrengast dieses geschichtsbewussten Festivals: Altmeister Jean-Marie Straub (84), der einen Goldenen Leoparden für sein Lebenswerk erhält